Fürsorglich ins neue Jahr geleitet – Sigrid Baron

Vor einiger Zeit wurde ich – Sigrid – nachts wach und bemerkte, wie sich meine Gedanken in Bedenken und Befürchtungen hineinzubewegen begannen. Wir finden uns in einer Welt wieder, die uns in den letzten Monaten fremd geworden ist, die wir so nie kannten und mit der wir uns irgendwie arrangieren müssen.

Etwas wie ein finsterer Mantel der Lüge, Manipulation und Bedrängnis wurde von Mächten und Fürstentümern aus der Himmelswelt um den ganzen Erdball gelegt. So machte ich mir Gedanken um meine Kinder und unser Enkelkind. Wie würde es weitergehen in den kommenden Monaten, in dieser Zeit, die vor uns liegt, mit all der Unsicherheit, der Willkür, den Verordnungen, Maßnahmen, Verpflichtungen?

Es ging eine ganze Weile hin und her und ich kam aus diesem Gedankenkarussell nicht heraus. So stand ich auf, machte mir etwas zu trinken, wickelte mich in eine Decke und saß, mit meiner Bibel bewaffnet, im Sessel. Es war 3 Uhr nachts.

Ich brachte meine Gedanken und Befürchtungen vor den Herrn. Ich betete, dass Er mir ein Wort schenken sollte, das mir weiterhilft, mich ermutigt, mich aufbaut und mir Wegweisung gibt. Ich hatte es schon oft erlebt, dass der Herr durch Sein Wort zu mir sprach und sich meine Gedanken und Fragen klärten. Und so war es auch dieses Mal. Ich schlug die Bibel auf und fand meine Antwort:

Er (der Herr) wird seine Herde weiden wie ein Hirte, die Lämmer wird er in seinen Arm nehmen und in seinem Gewandbausch tragen, die säugenden Muttertiere wird er fürsorglich leiten! (Jesaja 40,11)

 Als ich diesen Vers las, erfüllte mich eine echte Freude, Gewissheit und Zuversicht. Es war wie eine sanfte Berührung meines Herzens und ich spürte, wie der Trost des starken Helfers in mein Leben kam. Er wird „sie fürsorglich leiten!“ hieß es da. Das Wort „fürsorglich“ bedeutet: sorgsam, behutsam, schonend, umsichtig, wachsam, wie seinen Augapfel behütend, vorausschauend, bergend, beschützend, zuverlässig. Ich bin nicht allein auf dem Weg und gehe nicht ins Ungewisse, das keiner kennt oder einschätzen kann. Ich bin geleitet im Vertrauen zu dem, der den Weg kennt und dem ich vertraue, dass Er mich und meine Kinder, meine Versorgung, meine Habe – wie in der Vergangenheit –, gut und sicher hindurchbringen wird. Selbst durch Täler, dürre Strecken, Wüstenzeiten, Krankheiten, Todesschatten. Wunderbar geleitet durch den Heiligen Geist, den Geist der Wahrheit, Weisheit und Erkenntnis, der in mir lebt.

Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich. (Psalm 23,4)

Der Vers zeigt uns das Bild des Guten Hirten, das sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel zieht. Jesus leitet Seine Schafe und sagt: „Ich bin der gute Hirte! Hey, schaut auf Mich, hört Mich, vertraut Mir, lauft mit Mir. Ich weiß den Weg, Ich kenne das Ziel!“ Der Gute Hirte ruft die Schafe, die zu Ihm gehören, „beim Namen und sie folgen Ihm, denn sie kennen Seine Stimme“ (Johannes 10,3-4). Er sagt sogar: „Ich gebe mein Leben hin für die Schafe“ (Johannes 10,15).

Das uns vertraute Bild aus Psalm 23 bringt uns in Erinnerung, dass Er als Guter Hirte uns zu frischen Wassern führt, zu grünen Wiesen. Er sieht sich die Weiden unseres Lebens genau an und muss vieles an giftigen, todbringenden Kräutern ausreißen, damit wir nicht zu Schaden kommen. Er ist der starke Hirte, dessen Stecken und Stab für uns da sind, wenn wir durch ein dunkles Tal gehen müssen, und gerade im letzten Jahr gab es so viele Dinge, die mich an einen Weg durch ein dunkles Tal erinnerten. Er kämpft für uns und deckt uns genau dort, im Angesicht unserer Feinde, den Tisch – reichlich, überfließend, mit dem, was uns schmeckt und uns kräftigt.

In der Verheißung aus Jesaja 40 heißt es, dass Er die Lämmer „in Seinem Gewandbausch tragen“ wird. Es gibt unter uns Menschen, die sich so fühlen, als ob sie keinen einzigen weiteren Schritt mehr gehen können. Sie fühlen sich angegriffen, abgelehnt, verletzt, schwach, müde, ausgelaugt, erschöpft. Gerade für sie gilt diese Zusage: Der Hirte Jesus wird dich tragen! Er trägt die nächste Strecke, die nächste Woche, den nächsten Monat – dieses ganze neue Jahr. Er verlässt dich nicht, genauso wenig wie der Hirte seine Schafe verlassen würde.

Ist das nicht eine eigentümliche Bezeichnung, sie im „Gewandbausch“ tragen? Dieser Gewandbausch war eine große Innentasche, die in den Mantel oder Umhang eingenäht war, und in welcher der Hirte die wertvollen Dinge seiner Hirtentätigkeit aufbewahrte. Salben, Öl, etwas Verbandstoff für Verletzungen, aber auch Geld und anderen kleinen Besitz.

Manchmal war es jedoch auch nötig, dass er ein neugeborenes Lamm darin trug, damit es geschützt war. Das ist ein geniales Bild für dich und mich. Dort, nahe bei Jesus, sind wir dicht am Herzen des Hirten und hören Seine Stimme. Sie gibt uns Ruhe und Sein Wort gibt uns Kraft, inmitten aller herausfordernden Situationen. Er trägt uns über die reißenden Bäche, die sich in diesem Jahr vor uns auftun werden. Er trägt uns durch das Geröll der Unsicherheiten, die vor uns liegen. Er trägt uns durch Nebel, Kälte und die Hitze des Alltags.

In diesen letzten Monaten habe ich viele Menschen gesehen, die müde und erschöpft sind, weil sie keinen Hirten haben. Sie sind von Angst, Sorge und Unsicherheit schikaniert und gehetzt.

Als er (Jesus) die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden! (Matthäus 9,36-38)

Wenn die Bedrängnis zunehmen wird, sollen wir zu denen gehören, die in der Ernte gefunden werden, die sich um die Menschen, die müde und erschöpft sind, weil sie keinen Hirten haben, kümmern und ihnen den Weg zu Ihm weisen. Denn es gibt Hoffnung! Wir, die wir Jesus kennen und geübt sind, Seine Stimme zu hören, wissen, dass Er „dem Müden Kraft gibt und dem Ohnmächtigen die Stärke mehrt“ (Jesaja 40,29).

Wir dürfen ihnen vom Hirten erzählen. Wir können ihnen davon berichten, wie Er uns gefunden hat, wie Er uns über so viele Stunden und Situationen getragen hat, wie Er uns mit heilender Salbe und Öl für all die Verletzungen und Ablehnungen, die Bedrängnis und die Not versorgt hat.

Und dann steht dort: „die säugenden Muttertiere wird er fürsorglich leiten“. Welch ein Erbarmen das Wort Gottes hier beschreibt. Er hat als Hirte ein besonderes Augenmerk auf die Mütter gelegt. Sie sind die Schafe in der Herde, die nicht getrieben werden dürfen.

Bei einem Mutterschaf, das gejagt oder gehetzt wird, stagniert schnell die Milchproduktion, was lebensbedrohlich für das Lamm werden kann. Sei dir deshalb sicher, dass der Herr dich fürsorglich leiten wird. Er schaut in besonderer Weise auf dich. Er schaut voraus, was auf deinem Weg im nächsten Jahr liegt. Er schaut auf dich und die Kinder. 

Er sieht die Nachkommenschaft und sorgt für sie. Es bedeutet aber auch für alle, nicht nur die Mütter, dass wir uns nicht in Hetze und Unruhe bringen lassen dürfen. Der Herr leitet unsere Schritte im neuen Jahr.

Für mich war es zutiefst ermutigend, was ich in diesen Nachtstunden durch diesen Bibeltext empfing. Es war eine echte Gnade und ein starker Zuspruch. In Psalm 94,19 heißt es: „Als viele unruhige Gedanken in mir waren, beglückten deine Tröstungen meine Seele!“

Ich habe in dieser Nacht empfunden, dass der Herr dir und mir zuspricht:

„Du wirst nicht in die Irre laufen. Ich bin der Gute Hirte für dich. Wenn du nahe bei Mir bleibst, wirst du Meine Stimme hören, und deine Schritte werden gefestigt den richtigen Weg gehen. Du kannst Mir folgen, Ich führe dich! Wir sind unterwegs zu grünen Auen und zu frischem Wasser. Ich bin mit dir!

Folge keinem Mietling! Wenn du mit einem Mietling läufst, wirst du erleben müssen, dass er dich verlässt, wenn Gefahr auf ihn zukommt. Ich werde dich niemals verlassen und dich niemals versäumen!“

Sei dir in diesem Jahr 2021 sicher:
Gott hat mehr für dich!


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